Sind Mundschutzmasken und Atemschutzmasken dasselbe?
Es gibt unterschiedliche Maskentypen mit verschiedenen Designs und Schutzwirkungen. Prinzipiell kann zwischen drei Maskentypen unterschieden werden:
- Mund-Nasen-Bedeckungen, auch Alltagsmaske oder Community-Maske genannt,
- Medizinischen Gesichtsmasken, auch OP-Maske, Mundschutz oder Mundnasenschutz, aus der Medizin bekannt
- partikelfiltrierenden Halbmasken, auch Atemschutzmasken oder FFP-Masken, zuvor eher in handwerklichen Kontexten bekannt
Da die Schutzwirkung der häufig aus Stoff bestehenden Mund-Nasen-Bedeckungen aufgrund ihrer unterschiedlichen Designs über keine gesetzliche Norm zu den Filtereigenschaften verfügt, werden sie dem privaten Gebrauch zugewiesen. Geprüfte Masken sind mit einer öffentlichen Kennzeichnung der Standards KN95/N95 oder FFP2 versehen, die in Bezug auf das SARS-CoV-2-Virus über eine wesentlich höhere Filterleistung als die Mund-Nasen-Bedeckungen verfügen:
Medizinischer Mundschutz
Hierbei handelt es sich um Einmalprodukte, die in der Regel im Klinikalltag oder in Praxen verwendet werden. Die Verwendung eines medizinischen Mundschutzes schützt vor allem die anderen. Der medizinische Mund-Nasen-Schutz hält nur unwesentlich Aerosole ab, bietet allerdings einen gewissen Schutz vor einer Infektion durch Tröpfchen. Die CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt befindet sich in der Regel auf der Verpackung und zeigt die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen.
Atemschutzmasken
Partikelfiltrierende Halbmasken, also FFP-Masken, Englisch für Filtering Face Piece, sind eigentlich „Staubschutzmasken“ und aus dem handwerklichen Bereich bekannt. Liegen sie eng an, bieten sie Fremd- und Eigenschutz vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen. FFP2-Masken verfügen über eine Filterleistung von mindestens 94 Prozent, FFP3-Masken von mindestens 99 Prozent. Die CE-Kennzeichnung gibt Auskunft über die Norm, zum Beispiel die europäische EN 149:2001+A1:2009, sowie die Benannte Stelle wie TÜV oder DEKRA.
Es gibt Masken ohne sowie mit Ausatemventil. Masken ohne Ventil filtern eingeatmete sowie ausgeatmete Luft. Masken mit Ventil bieten einen wesentlich geringeren Fremdschutz, da die ausgeatmeten Aerosole nicht abgefangen werden.
FFP-Masken sind grundsätzlich Einmalprodukte. Privat verwenden sie im Alltag allerdings viele mehrfach, auch an aufeinanderfolgenden Tagen – die Schutzwirkung kann so nicht gewährleistet werden. Bakterien sammeln sich auf der Maske. Laut des Flyers eines Forschungsprojektes der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster[1] verringern Methoden wie die 7-tägige Aufbewahrung und 10-minütiges Kochen im Gefrierbeutel Keime von Haut-, Nasen- und Rachenflora auf der Maske. Von einer Behandlung in der Mikrowelle, Wasch- oder Spülmaschine oder mit UV-Licht sollte abgesehen werden, da diese nicht den gewünschten Effekt erzielen.
Worauf achten beim Tragen einer Mundschutzmaske?
Eine Maske soll vor allem aktuell vor der Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus schützen. Damit dieser Schutz gewährleistet werden kann, sollten Sie folgende Punkte bei der Verwendung einer Maske beachten:
- vor und nach dem Auf- und Absetzten: Hände mindestens 20 Sekunden mit Seife waschen oder desinfizieren
- Maske sollte Mund und Nase abdecken und an den Wangen möglichst dicht anliegen
- beim Absetzen und während des Tragens ausschließlich an den Befestigungsbändern berühren
- feuchte Masken bei Raumtemperatur trocknen lassen, da höhere Temperaturen Verbreitung und Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen begünstigen
- medizinische Gesichtsmasken und partikelfiltrierende Halbmasken sind Einwegprodukte
Das Tragen einer Maske ist allerdings nur ein Teil des Schutzkonzeptes, mit dem die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 verhindert werden soll. Denken Sie auch weiterhin an die „AHA+L“-Formel: 1,5 Meter Abstand halten, auf Hygiene achten, eine Alltagsmaske tragen und Lüften.
Diese Arten von Mundschutzmasken und Atemschutzmasken gibt es
Die verschiedenen Maskentypen unterscheiden sich hauptsächlich anhand ihrer Filterwirkung sowie ihrer Fremd- und Eigenschutzwirkung. Durch bunte Designs, die mittlerweile erhältlich sind, unterscheiden sich einige Maske auch optisch. Im Folgenden erhalten Sie noch einmal einen Überblick über unterschiedliche Maskentypen:
Neben Masken sind auch Gesichtsvisiere oder Face Shields erhältlich. Sie bestehen in der Regel aus einem transparenten Kunststoffschild vor dem Gesicht. Die Filterwirkung ist allerdings nicht vergleichbar mit der von Masken. Die sind mit CE-Kennzeichen erhältlich. Gesichtsvisiere bieten allerdings keinen Atemschutz, sondern nur eine Art Spritzschutz gegen zum Beispiel Tropfen.
Sie bestehen in der Regel aus Stoff und verfügen über keine offiziell kontrollierte Schutzwirkung. Die Alltagsmasken können allerdings vor Tröpfchen beim Einatmen schützen sowie die Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft sowie den Tröpfchen-Auswurf reduzieren.
- Medizinische Gesichtsmaske
Nur Typ II und Typ IIR (R steht für resistent gegen Spritzwasser) gemäß Norm der OP-Masken schützen zu mehr als 98 Prozent vor Tröpfchen sowie in geringem Maße vor Aerosolen. Sie dienen hauptsächlich dem Fremdschutz und sind mit CE-Kennzeichnung erhältlich. Sie bestehen aus Spezial-Kunststoffen in mehreren Schichten. Außerdem verfügen sie über einen Faltenwurf, sodass sie sich dem Gesicht anpassen. Die Außenseite ist meist farbig, die Innenseite nicht. Zur Befestigung verfügen sie über Ohrschlaufen sowie einem Nasenbügel aus Draht, damit sie auch über der Nase eng anliegen.
- Partikelfiltrierende Halbmaske
FFP2- sowie FFP3-Masken bieten Eigen- sowie Fremdschutz vor Tröpfchen und Aerosolen. Sie gelten als Teil der Produkt-Kategorie „Persönliche Schutzausrüstung“ (PSA) im Rahmen des Arbeitsschutzes und sind auf dieser Grundlage geprüft. Sie sind weiß, häufig faltbar wie ein Kaffeefilter. Liegt die Maske dicht an, schützt sie den Träger vor Partikeln, Aerosolen und Tröpfchen und bieten zusätzlich Fremdschutz. Verfügt sie über ein Ventil, ist der Fremdschutz reduziert.
Wissen Sie nun Bescheid? Schützen Sie sich richtig mit der Wahl der geeigneten Mundschutzmaske!
[1] https://www.fh-muenster.de/gesundheit/forschung/forschungsprojekte/moeglichkeiten-und-grenzen-der-eigenverantwortlichen-wiederverwendung-von-ffp2-masken-im-privatgebrauch/index.php